Lessings Ringparabel |
Die berühmte Ringparabel aus Lessings Dramatischem Gedicht „Nathan der Weise“ wird sowohl von Anhängern als auch von Kritikern typischerweise nicht als Bestätigung des christlichen Offenbarungsglaubens gesehen. Deshalb wird im ersten Teil des Beitrags gezeigt, daß sie als „Manifest des Skeptizismus“ (Gerhard Ludwig Müller) im Sinne eines Religionsrelativismus gedeutet werden sollte. Eine ganz andere Interpretation liegt nun in einer Publikation von Wolfram Ellinghaus vor. Danach sei sie geradezu zum Erweis von Wahrheit und Richtigkeit des christlichen Glaubens geeignet. Ein freundlicher gesprächsweiser Austausch mit dem Autor vor der Publikation seiner Schrift hat unsere Auffassungen kaum angleichen können. Deswegen sollen diese in den beiden letzten Teilen des Beitrags kritisch gegenübergestellt werden. Der von mir sehr geschätzte, der VELKD angehörende Herr Wolfram Ellinghaus ist seit vielen Jahren unermüdlich und außerordentlich verdienstvoll zugunsten einer christlichen Erziehung und Ausbildung an unseren Schulen tätig, wobei ich ihm gern zur Seite stehe. Bei einem großen Maß an Übereinstimmung in vielen religiösen und gesellschaftlichen Fragen ist ein Disput hinsichtlich trennender Auffassungen m. E. eine richtige und gute Form gelebter Ökumene. |